Samstag, 13. Oktober 2012
Rainer Einenkel ist fit! Nach vier Jahren Vorbereitung trat der 61jährige am 28. September in Neutraubling/Bayern an, seinen 1. Dan im Goju-Ryu Karate des offiziellen japanischen Karateverbandes JKF Goju-Kai zu erwerben. Das dazu einiges an Durchhaltevermögen, Wille aber auch Spaß am Sport gehört, glaubt man Herrn Einenkel sofort. Er ist ein sympatischer Mann dem man seine Begeisterung für den Kampfsport anmerkt. Nichts desto Trotz war es für ihn nicht ganz leicht so weit zu kommen.
“Ich war sehr aufgeregt, habe aber versucht mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Es war ein großer Tag für mich.” so beschrieb Rainer E. die ersten Eindrücke von der Prüfung. Rainer Einenkel ist bereits seit 2001 ein aktiver Karateka im Chemnitzer Karateverein Ujita KC VI e.V. und kam über seine Tochter zum Karate. “Von meiner ersten Gürtelprpüfung im Jahr 2002 zum gelben Gürtel habe ich zu hause gar nichts erzählt. Als ich dann Abends daheim meine Urkunde präsentierte war meine ganze Familie stolz auf mich. Das hat mich damals motiviert weiter zu machen.”
In der offizielle Außerstelle des Japanischen Karateverbands JKF Goju-Kai wurden an jenem 28. September 2012 zehn Sportler auf Herz und Nieren geprüft und erhielten ihren schwarzen Gürtel, den Dan. Dafür mussten sie Grundtechniken präsentieren und diese am Gegener vorführen. Dazu kommen die vorzuführenden Katas. Dies sind stilisierte Kämpfe gegen imaginäre Gegner welche über Jahre eingeübt werden müssen damit der Sportler diese fehlerfrei beherrscht. Die letzte und wichtigste Disziplin einer solchen Prüfung ist der Kampf, Kumite genannt. Auch dabei war Rainer E. etwas Besonderes, musste er doch aufgrund seines Alters offiziell nicht mehr kämpfen. “Das wollte ich unbedingt! Auf den Kampf habe ich mich von allen Disziplinen am Meisten gefreut. Beim Kumite muss man alles was man im Trainig gelernt hat auch anwenden. Dort fügen sich alle Teile zusammen. Das reizt mich am Karate besonders. Da bin ich voll gefordert.”
Der Karateka in seinen besten Jahren antwortet auf die Frage ob er denn weiter machen möchte und vielleicht auch einen 2. Dan anstrebt: “Selbstverständlich mache ich weiter! Karate ist mein Sport und mir würde etwas wichtiges fehlen. Wenn ich die Anforderungen für den 2. Dan schaffe, werde ich mich auch dieser Prüfung wieder stellen.”
Für die Prüfung zum 2. Dan muss er nun mindestens 2 Jahre warten so sehen es die Regeln des japanischen Karateverbands vor. Viel Zeit um sich mental und physisch auf einen weiteren durchschlagenden Erfolg vorzubereiten.
Karate ist also nicht nur etwas für Kinder und junge Atlethen. Auch reife Menschen können im Karate ihre Bestimmung finden. Disziplin, Körperbeherrschung und Konzentration werden ebenso geschult wie allgemeine körperliche Fitness und gutes Benehmen, sind die Japaner doch Meister der Höflichkeit.
Während der Zeit der Ryukyu-Dynastie wurde Karate im allgemeinen in den Stil des Shuri-te (einschließlich Haku-te) und den Stil des Naha-te unterteilt. Diese Stilrichtungen, die während der Zeit der Dynastie heimlich ausgeübt werden mussten, wurden der Öffentlichkeit in der Meiji-Periode zugänglich gemacht und gewannen schnell an Popularität.
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Sukiyaki wird in Japan vor allem in der kalten Jahreszeit gegessen und direkt am Tisch zubereitet
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Der Begriff Oss besteht in der japanischen Schreibweise aus zwei Schriftzeichen. Das erste ist Osu, das die Aussprache des ganzen Wortes beeinflußt. Dieses bedeutet wörtlich stoßen oder drücken. Das zweite Zeichen Shinobu hat die Bedeutung von ertragen, erdulden, erleiden.
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